Das Tal der Uhrmacher

Das Val­lée de Joux lebt von der Uhr­ma­che­rei. Eben­so schön wie die Zeit­mes­ser ist auch die Land­schaft des Ta­les zwi­schen Se­en, lich­ten Wäl­dern und aus­sichts­rei­chen Ju­ra­hö­hen.

In dem durch­aus als Berg­tal er­schei­nen­den Val­lée de Joux etab­lier­te sich eine In­du­strie mit nach wie vor welt­wei­ter Aus­strah­lung.

Dr. Lukas Briner

Mari­an­ne Go­lay schält die ober­ste Rin­den­schicht von der Rot­tan­ne ab. Dar­un­ter liegt der be­gehr­te Bast.

Mari­an­ne Go­lay (56) ist San­gli­ère. Das hat nichts mit einem Wild­schwein («san­glier») zu tun, son­dern mit den «san­gles». So nennt man die hauch­dün­nen Bast­strei­fen aus Rot­tan­nen­rin­de, die den «Va­che­rin du Mont d'Or» um­gür­ten und dem Kä­se eine Duft­no­te von Rin­den­harz, Moos und Wald ver­lei­hen.

So nennt man die hauch­dün­nen Bast­strei­fen aus Rot­tan­nen­rin­de, die den «Va­che­rin du Mont d'Or» um­gür­ten und dem Kä­se eine Duft­no­te von Rin­den­harz, Moos und Wald ver­lei­hen. Die frisch ge­schnit­te­nen Bast­strei­fen wer­den ge­bün­delt und in die­ser Form ge­trock­net.

En Ga­li­lée, un char­pen­tier a mar­ché ja­dis sur le lac. Sur la gla­ce du lac de Joux dans un pas­sé pas loin­tain, on pou­vais croi­ser des ag­ri­cul­teurs avec leurs trac­teurs, des Com­biers pa­ti­neurs (ha­bi­tants de la Hau­te Com­be), des tou­ri­stes, des avi­ons et mê­me des glis­seurs pou­vant dé­pas­ser les 100 km/h.

En 1936 , dé­but av­ril, les pom­piers des Char­bon­nières sont pré­ve­nus que les Gla­cières sont en feu. L'his­toire lo­cale re­late qu'ils ont pen­sé à une plai­san­te­rie, mais la fu­mée se vit bien­tôt dans tou­te la Val­lée.

Les Gla­cières fu­rent une ac­ti­vi­té im­por­tante du Pont qui a per­mis l'ar­ri­vée du che­min de fer à la Val­lée de Joux afin d'ex­por­ter les glaces jus­qu'à Pa­ris, même en été.

Deutsch

An­fangs Ap­ril 1936 wur­de die Feu­er­wehr von Les Char­bon­nières in­for­miert, dass die Eis­pro­duk­ti­on auf dem See in Flam­men ste­he. Die lo­ka­le Ge­schichts­schrei­bung be­rich­tet, dass erst mal an­ge­nom­men wur­de, es hand­le sich um einen Scherz. Doch bald war der Rauch im gan­zen Tal zu se­hen.

Die Eis-Pro­duk­ti­on war eine sehr wich­ti­ge Ak­ti­vi­tät für "Le Pont". Sie brach­te letzt­lich die Eisen­bahn ins Val­lée de Joux, um Eis­blöc­ke bis nach Pa­ris zu ex­por­tie­ren, so­gar im Som­mer.

Eine Ge­schich­te auf den Tisch-Sets des Hô­tels de la Truite in Le Pont. An­de­re Quel­len be­rich­ten die­ses Er­eig­nis für 1927.

Le 1^er av­ril 1927, les pom­piers du vil­lage des Char­bon­ni­ères fu­rent pré­ve­nus que les gla­ci­ères avaient pris feu. Le ca­pi­tai­ne pen­sa à un pois­son d'av­ril (du Lac de Joux). Mais bien­tôt la fu­mée s'éle­vait au-des­sus du vil­la­ge du Pont. Et la cou­leur vi­ve se re­flé­tait dans le lac Bre­net.

Voie sacrée

‟Il y au­ra là un che­min fra­yé, une voie; on l'ap­pel­le­ra «Voie sac­rée»”

Der heilige Weg

‟Es wird da einen ge­pflä­ster­ten Weg ge­ben; einen hei­li­gen Weg; man wird ihn «den Hei­li­gen Weg» nen­nen”

Die Inschrift ist auch hebräisch. Es handelt sich dabei um den Weg, über den verfolgte Juden aus Frankreich eingeschleust wurden.

Aux pas­seurs de la fo­rêt du Ri­soud, qui ont ris­qué leur vie pour aider à se ré­fu­gi­er en Suis­se, des ré­si­stants, des agents de ren­sei­gne­ments et des Juifs me­na­cés de mort en France oc­cu­pée pen­dant la Se­con­de Guer­re mon­di­ale.

1944-2014.

La Val­lée de Joux re­con­nais­san­te.

Deutsch

An die Flucht­hel­fer im Wald des Ri­soud (heu­te Ri­soux ge­schrie­ben), die ihr Le­ben ris­kier­ten, um An­ge­hö­ri­gen der «Ré­si­stan­ce», In­for­man­ten und vom Tod be­droh­ten Ju­den wäh­rend des Zwei­ten Welt­kriegs bei der Flucht in die Schweiz zu hel­fen.

1944-2014.

Das an­er­ken­nen­de Val­lée de Joux.

(Auf der hier schlecht sicht­ba­ren rech­ten Sei­te ist der Text in He­bräi­scher Spra­che.)

eingetragen:

Erich Brauchli, ^v/o Chüngel

PEGASUS

Pe­ga­sus ist in der grie­chi­schen My­tho­lo­gie ein ge­flü­gel­tes Pferd.

An­geb­lich ent­stand durch sei­nen Huf­schlag ein Brun­nen im Ge­bir­ge He­li­kon, aus dem die Dich­ter trin­ken.

Auf sei­nem Rüc­ken trägt Pe­ga­sus die Dich­ter ins Land der Poe­sie.

Ein an­sehn­li­cher Bach kommt wie aus einem Tun­nel. Es ist der un­ter­ir­di­sche Ab­fluss des Lac Bre­net.

(Sola 1963, ge­scann­tes Dia)

Poss, un­ser La­ger­hund am So­la 63, ist sicht­lich neu­gie­rig. Er schwimmt in die Höh­le und wie­der her­aus.

(ge­scann­tes Dia)

Ein rie­si­ger Sta­lag­mit säumt den Weg zur gros­sen «Ka­the­dra­le» in den Höh­len der «Grot­tes de Val­lor­be».

Die ge­heim­nis­vol­le Or­be: Sie fliesst von Süd­we­sten her, aus Frank­reich ins Val­lée de Joux, in den Lac de Joux. Von hier fliesst das Was­ser in den Lac Bre­net, der kei­nen ober­ir­di­schen Ab­fluss hat. Sein Was­ser (so­weit nicht für ein EW ge­nutzt) fliesst durch un­ter­ir­di­sche Gän­ge bis zur so­ge­nann­ten «Sour­ce de l'Or­be» (Or­be-Quel­le, bei den Grot­tes de Val­lor­be), wo ein an­sehn­li­cher Fluss di­rekt aus dem Fel­sen kommt.