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Patê gruvêrin (Patois gruèrien) — Greyerzer Dialekt

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Ranz de Vaches

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Der Kuh-Reigen
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Der Kuh-Reigen

Die­se Haus­wand be­fin­det sich in «La Gru­yè­res».

In der Re­gi­on Gre­yerz wur­de ein für Aus­wär­ti­ge sehr schwer ver­ständ­li­cher fran­zö­si­scher Dia­lekt ge­spro­chen; heu­te gibt es wohl nicht mehr vie­le Leu­te, die ihn spre­chen. Er ge­hört eigent­lich zu den fran­co-pro­ven­za­li­schen Spra­chen, ist zwar in vie­len Tei­len dem Fran­zö­si­schen sehr ähn­lich. Top Auch scheint mir ein re­la­tiv star­ker Ein­fluss aus schwei­zer­deut­schen Dia­lek­ten zu be­ste­hen, wie In­ner­schweiz, Sim­men­tal und Wal­lis. Einen wei­te­ren Ein­fluss (vor al­lem in der Aus­spra­che) scheint mir aus der pie­mon­te­si­schen Spra­chen­grup­pe zu be­ste­hen, zu der auch un­se­re Tes­si­ner Dia­lek­te ge­hö­ren (z.B. die lan­ge­zo­ge­nen ‘A’ am En­de von Ver­ben und Par­ti­zi­pen).

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Und die vie­len Fäl­le, wo im Fran­zö­si­schen ein ‘S’ steht, im Dia­lekt ein ‘sch’ ge­spro­chen [ein ‘ch’ ge­schrie­ben] wird, er­in­nert stark an die Film-Kom­mö­die ‘Chez les Ch'ti’ resp. den Bre­to­ni­schen Dia­lekt.

Im fol­gen­den eine ge­naue­re Dar­stel­lung des ‘Ranz des Va­ches’ oder ‘Kuh-Rei­gen’, ein all­ge­gen­wär­ti­ges Lied aus den Gre­yer­zer­land. Das Lied gilt auch als Frei­bur­ger Kan­tons­hym­ne.

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Der Ranz des Va­ches ist wohl min­de­stens Schweiz-weit das be­kann­te­ste Lied in die­sem Dia­lekt. In Gre­yerz bist es die­sen Er­in­ne­rungs­punkt. Und auf der näch­sten Sei­te ist das Lied so­gar zu hö­ren.

Texte français
➜ Deutscher Text

Ranz des Vaches

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«Lyo­ba» for­mu­le ma­gi­que, qui à sa simp­le énon­cée sus­ci­te l’émo­tion de tout un peup­le mê­me au-de­là des fron­tiè­res fri­bour­geoi­ses. Cet­te hym­ne n’a pas d’ori­gi­ne con­nue, mais une lé­gen­de dit que dé­jà au 18ème sièc­le les jeu­nes hom­mes grué­ri­ens, re­cru­tés dans la gar­de suis­se des rois de Fran­ce avaient le va­gue à l’âme en en­ten­dant cet­te mé­lo­die. Si bien, qu’ils dé­ser­taient ou avaient le mal du pays. C’est pour­quoi, il fut in­ter­dit de chan­ter le ranz des va­ches sur les champs de ba­tail­le sous pei­ne de mort.

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Une aut­re lé­gen­de (à dé­couv­rir grâ­ce à ce lien) ra­con­te que Fran­çois, jeu­ne ar­mail­li, fût vi­si­té par trois gé­ants qui lui pro­po­sèrent trois jat­tes. Dans la pre­miè­re se trou­vait un li­qui­de qui rend­rait le jeu­ne hom­me très fort et très puis­sant, la deu­xiè­me lui off­ri­rait beau­coup d’or et d’ar­gent. Tan­dis que la der­niè­re était un chant qui lui fe­rait ga­gner le cœur de cha­que ha­bi­tant de la Hau­te et Bas­se Gru­yè­re ain­si que dans tout le pays. Le jeu­ne Fran­çois étant fort amou­reux d’une bel­le n’hé­si­ta pas et choi­si la troi­siè­me jat­te.

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Lors­que des chan­teurs se met­tent à fre­don­ner cet air, il n’est pas ra­re que tout un cha­cun cla­me éga­le­ment ces pa­ro­les. Mais qu’en est-il de la si­gni­fi­ca­ti­on de ces mots pa­tois?! Ce chant ra­con­te la vie à l’al­pa­ge et plus pré­ci­sé­ment une dés­alpe. «Lyo­ba» pro­vient du ver­be pa­tois “ayô­ba por ario” qui si­gni­fie «ap­pe­ler le bé­tail pour trai­re». Au­jour­d’hui en­co­re, cet­te mé­lo­die ré­son­ne fré­quem­ment, no­tam­ment lors de la fê­te des vi­gne­rons à Ve­vey, et fait la fier­té des fri­bour­geois. La ver­sion ac­tu­el­le a été ar­ran­gée par l’Ab­bé Bo­vet et en voi­ci la ➔ traduction (pa­ge sui­van­te).

Voir aussi:
➔ http://fribourgregion.blogspot.com/2014/01/le-ranz-des-vaches-le-lyoba.html

Deutscher Text
➜ Texte français
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Der Kuhreigen

Zau­ber­for­mel «Lyo­ba», die in ih­rer ein­fa­chen Aus­sa­ge die Emo­tio­nen eines gan­zen Vol­kes auch über die Gren­zen Frei­burgs hin­aus weckt. Der Ur­sprung die­ses Lie­des ist un­be­kannt, aber eine Le­gen­de be­sagt, dass be­reits im 18. Jahr­hun­dert jun­ge Gre­yer­zer Män­ner in der Schwei­zer Gar­de der Kö­ni­ge von Frank­reich von der Me­lan­cho­lie die­ser Me­lo­die be­trof­fen wa­ren, so­dass sie de­ser­tier­ten oder un­ter Heim­weh lit­ten. Des­halb war es bei To­des­stra­fe ver­bo­ten, auf dem Schlacht­feld den Kuh­rei­gen zu sin­gen.

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Eine an­de­re Le­gen­de be­sagt, dass Franz, ein jun­ger Senn, von drei Rie­sen be­sucht wur­de, die ihm drei Scha­len an­bo­ten. In der er­sten war eine Flüs­sig­keit, die den jun­gen Mann sehr stark und mäch­tig ma­chen wür­de, die zweite wür­de ihm eine Men­ge Gold und Sil­ber bie­ten. In der letz­ten war ein Lied, das die Her­zen al­ler Be­woh­ner von Ober- und Nie­der-Gru­yè­re und im gan­zen Land ge­win­nen wür­de. Der jun­ge Franz, der sehr in eine Schön­heit ver­liebt war, zö­ger­te nicht lan­ge und wähl­te die drit­te Schüs­sel.

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Wenn Sän­ger an­fan­gen, die­se Me­lo­die zu sum­men, ist es nicht un­ge­wöhn­lich, dass je­der die­se Worte auch sagt. Aber was ist mit der Be­deu­tung die­ser Dia­lekt­wör­ter? Die­ses Lied er­zählt das Le­ben auf der Alp, re­spek­ti­ve ge­nau­er ge­sagt einer Alp-Ab­fahrt. «Lyo­ba» kommt von dem Dia­lekt-Aus­druck “ayô­ba por ario”, was “das Vieh zum Ge­mol­ken-wer­den ruft” be­deu­tet. Heu­te hört man die­se Me­lo­die häu­fig, vor al­lem wäh­rend der Fei­er der Win­zer in Ve­vey, und sie ist der Stolz Frei­burg, man kann auch sa­gen ihr­re Kan­tons­hym­ne. Die ak­tu­el­le Ver­si­on wur­de von P. Bo­vet ar­ran­giert und unten ist eine Über­set­zung ins Fran­zö­si­sche und ins Deut­sche:
➔ nächste Seite.

Siehe auch:
➔ http://fribourgregion.blogspot.com/2014/01/le-ranz-des-vaches-le-lyoba.html

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Eini­ge hier wich­ti­ge Aus­drüc­ke, die we­nig be­kannt sind, oder ein­fach ver­blüf­fen

lyoba Ist doch ein­deu­tig ver­wandt mit un­se­rem Aus­druck «Lo­bä», wie wir ihn oft bei Klein­kin­dern für Kü­he be­nut­zen.
armailli Hir­te, Kuh-Hir­te, Senn. (Ist nicht in je­dem Wör­ter­buch zu fin­den aber in der West­schweiz auch im Fran­zö­si­schen ge­bräuch­lich.)
tsoudêre Fran­zö­sisch ‘chau­dière’, ge­meint ist das Kä­se-Kes­si, wo die Milch zum Kä­sen er­hitzt wird. Das tönt doch fast wie ‘sü­dere’ (wo die Milch ge­sot­ten wird).
 
chè
chon
pachâ
Fran­zö­sisch ‘se’, deutsch ‘sich’
Fran­zö­sisch ‘sont’, deutsch ‘sind’
Fran­zö­sisch ‘pas­ser’,
deutsch ‘vor­bei­ge­hen’,
ita­lie­nisch ‘pas­sa­re’,
ti­ci­ne­se ‘pas­sâ’
Das er­in­nert doch schwer an den Film ‘Chez les Ch'ti’ (resp. deutsch ‘Bei den Schtis’), weil die Bre­to­nen auch vie­le fran­zö­si­sche ‘S’ als ‘sch’ aus­spre­chen.
lyoba

Ist doch ein­deu­tig ver­wandt mit un­se­rem Aus­druck «Lo­bä», wie wir ihn oft bei Klein­kin­dern für Kü­he be­nut­zen.

armailli

Hir­te, Kuh-Hir­te, Senn. (Ist nicht in je­dem Wör­ter­buch zu fin­den aber in der West­schweiz auch im Fran­zö­si­schen ge­bräuch­lich.)

tsoudêre

Fran­zö­sisch ‘chau­dière’, ge­meint ist das Kä­se-Kes­si, wo die Milch zum Kä­sen er­hitzt wird. Das tönt doch fast wie ‘sü­dere’ (wo die Milch ge­sot­ten wird).

chè
chon
pachâ
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Fran­zö­sisch ‘se’, deutsch ‘sich’
Fran­zö­sisch ‘sont’,
deutsch ‘sind’
Fran­zö­sisch ‘pas­ser’,
deutsch ‘vor­bei­ge­hen’,
ita­lie­nisch ‘pas­sa­re’,
ti­ci­ne­se ‘pas­sâ’
Das er­in­nert doch schwer an den Film ‘Chez les Ch'ti’ (resp. deutsch ‘Bei den Schtis’), weil die Bre­to­nen auch vie­le fran­zö­si­sche ‘S’ als ‘sch’ aus­spre­chen.

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Source/Quelle:
➔ http://dupasquier.ch/2017/05/04/un-appel-a-traire-derriere-une-fierte-regionale/

Auf der näch­sten Sei­te folgt eine Ton­auf­nah­me die­ses Lie­des des wel­schen Fern­se­hens (RTS), ein Mit­schnitt von der Fê­te des Vi­gne­rons in Ve­vey 1977.

Siehe auch:
➔ www.axl.cefan.ulaval.ca/monde/franco-prov-gruerien.htm


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Erich Brauchli
Erich Brauchli (erich@brauchli.eu) für Kom­men­ta­re je­der Art, für ho­chauf­lö­sen­de elek­tro­ni­sche Ko­pie oder Pa­pier-Ab­zü­ge (auch Post­kar­te oder bis A3).